„Mit Premiums4Good wollen wir ein Bewusstsein für wirkungsorientiertes Investieren schaffen“

Gesellschaftliches Engagement spielt für den australischen Versicherer QBE eine große Rolle. Alexander Meyer, Leiter Market Management Deutschland, spricht über die neue Impact-Investment-Initiative, die in Projekte mit sozialem oder ökologischem Nutzen investiert.

Herr Meyer, eine der globalen Initiativen QBEs heißt "Premiums4Good". Was verbirgt sich dahinter?

Premiums4Good ermöglicht es unseren Kunden mitzuentscheiden, welche Investmentstrategie wir mit eingenommenen Beiträgen verfolgen. Jeder Kunde kann seine Teilnahme an dieser Initiative erklären. Daraufhin werden 25% seines Versicherungsbeitrags den Premiums4Good zugrundeliegenden Impact Investments zugeführt. Wir schaffen Transparenz und informieren mit regelmäßigen Updates zum Fortschreiten der Initiative als Ganzes sowie spezifisch zu den unterstützten Projekten. Die Investition selbst ist ein interner Prozess des Versicherers – das Investitionsrisiko verbleibt vollständig bei uns und eine Teilnahme hat keinerlei Auswirkung auf den effektiv zu zahlenden Versicherungsbeitrag.

Welche Ziele verfolgen Sie mit der Initiative?

Neben dem messbaren positiven Einfluss der unterstützten Projekte ist es unser Ziel, Bewusstsein zu schaffen. Impact Investments sind hinsichtlich ihrer Anforderungen und Abgrenzungen zum allgemeinen nachhaltigen Investieren noch nicht allen bekannt. Mit unserer Initiative möchten wir Menschen motivieren, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Der Ausbau der Bedeutung von Impact Investments erfordert Wachstum, nicht nur auf Seiten der Investoren, sondern auch bei den entsprechend zertifizierten Investitionsmöglichkeiten.

2023 tritt das neue Lieferkettengesetz in Kraft. Was bedeutet das für Sie als Versicherer?

Als Versicherer von Großkunden sind wir vom Lieferkettengesetz in mehrfacher Hinsicht betroffen. Neben der unmittelbaren Wirkung als verpflichtetes Unternehmen sind wir nach gängiger Auffassung auch Bestandteil der Wertschöpfungskette unserer Kunden und damit Zulieferer. Eine weitere Komponente sind unsere Versicherungsprodukte selbst. Neue Vorgaben schaffen neue Risiken. Dies wiederum kann regelmäßig Bedarf an neuartigen Absicherungen oder die Revision von bestehenden Produkten erfordern. Berücksichtigt man neben der oben genannten Initiative beispielsweise auch unseren Nachhaltigkeitsreport und unseren Code of Conduct, sehen wir uns grundsätzlich in einer guten Ausgangslage.